Hochbeet anlegen - Was muss ich wissen?
Die Vorteile eines Hochbeetes
Wenn Du ein Hochbeet kaufen willst oder gar schon besitzt, solltest Du die größten Vorteile wahrscheinlich schon kennen. Wenn Du neu hier bist, dann erstmal herzlich willkommen!
Ein Hochbeet bietet viele Vorteile, zum einen, kann sich jeder eins anschaffen. Ob der Boden im Garten steinig ist, ob Du in der Stadt lebst oder deinen leeren Balkon befüllen willst. Es ist flexibel und somit kann sich jeder dem frischen Grün oder Biogemüse erfreuen, das er anpflanzt. Zum anderen:
- Ideale Arbeitshöhe. Keine Rückenbeschwerden oder zerkratzte Knie, ein Hochbeet lässt sich bequem Befüllen und Bepflanzen. Wer schon einmal ein Flachbeet hatte, wird hier umso größere Freude dran finden.
- Wärmere Bodentemperatur. Durch die höhere Lage des Beetes erhöht sich auch die Sonneneinstrahlung. Der Boden in einem Hochbeet ist im Schnitt 6 Grad wärmer als die des Gartenbodens. Das beschleunigt das Wachstum der Pflanzen und dehnt die Bepflanzbarkeit über den Herbst hinaus. Mit Hauben können sogar Frühbeete geführt werden, wenn die Temperatur Nachts noch nahe dem Gefrierpunkt liegt.
- Schutz vor Schädlingen. Ein Hochbeet ist wesentlich einfacher vor Schädlingen zu schützen als herkömmliche Flachbeete.
- Aufgrund der hohen Bodentemperatur können Gartenabfälle schnell verrotten. Gärtner erfreuen sich daran, ihre gesunden Bioabfälle im Hochbeet verwerten zu können.
Einziger Nachteil: Bei aller Einfachheit vergisst man schnell mal, dass doch einige Sachen zu beachten sind. Deswegen sollte man sich vor den Kauf etwas mit dem Thema Hochbeet beschäftigen. |
Hochbeet kaufen oder selber bauen?
Wenn Du ein Hochbeet kaufen willst, gibt es viele Möglichkeiten - heißt von kleinen Kräuterbeeten für den Innenbereich bis zu großen, modularen Baukastensystemen. Wobei wir bei Baukastensystemen praktisch fast beim selber bauen sind. Zu achten ist hierbei, dass man sich nicht von zu günstigen Preisen ködern lässt. Leider kommt es schon mal vor, dass günstige Standbeete bei Regen durch steigendes Gewicht zusammenbrechen, oder dass schlechte Materialien mit der Zeit schnell zerfallen.
Insgesamt gilt: Je größer das Beet werden soll, desto eher lohnt sich es selber zu bauen! Will man es auch bei großen Beeten einfach haben, greift man zu fertigen Baukastensystemen. Für Terrasse oder Balkon, aber auch kompakt für den Garten, entscheiden sich viele oft direkt zum Kauf eines fertigen Hochbeetes. Wie bei Ikea werden hier die Einzelteile dann zusammengeschraubt und fertig.
Hochbeet kaufen - und das online
Die größte Auswahl an Hochbeeten gibt es offensichtlich online. Doch kosten diese dann durch Versand mehr als im herkömmlichen Baumarkt? Nein! In den meisten Fällen findet man online das günstigste Angebot - ganz einfach weil Onlineshops kaum Personal einstellen und keine Geschäftsflächen mieten müssen.
Als klarer Sieger sticht hier Amazon hervor - als Großunternehmen sorgen sie meist für den günstigsten Preis und sind sehr organisiert. Da kleine Shops gerne dazu neigen, schnell überfordert zu sein oder anfangen regelmäßig Werbung zu schicken wenn diese einmal die Adressdaten haben, ist von diesen leider immer öfter abzuraten.
Natürlich gilt auch bei Online-Käufen das allgemeine Rückgaberecht. |
Auf die Materialien achten
Die meisten Hochbeete werden aus Holz gebaut. Aber Vorsicht: Das Holz sollte richtig behandelt sein! Ansonsten können Lacke oder andere chemische Bestandteile in die Erde übergehen und das Saatgut oder die Wurzeln verschmutzen. Deshalb achte darauf, dass wenn Du zu behandeltem Holz greifst, die Lacke auch naturverträglich sind. Besonders bei günstigen Modellen kommt es schnell mal vor, dass man schlecht lackierte Hölzer erhält. Aber auch unlackierte, billige Hölzer sind ungeeignet. Diese neigen dazu, schnell zu faulen oder sich zu verfärben.
Neben Holz Hochbeeten sind auch auch Hochbeete aus Kunststoff, Metall oder Gabionen weit verbreitet. Aus welchem Material ein Hochbeet bestehen sollte, ist aber zum größten Teil Geschmackssache.
Falls Du lieber ein vom Aussehen her ausgefallenes Hochbeet kaufen möchtest, kannst Du zum alten Holzfass greifen oder zu Spiralen, die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Lärchenholz ist bei Hochbeeten besonders beliebt. Lärche ist eins der wenigen Hölzer, die auch vollkommen unbehandelt witterungsbeständig sind. |
Hochbeet kaufen: Garten, Balkon oder Wohnzimmer - Gibt es Unterschiede?
Ja! Im Garten hat man meistens die größte Fläche zur Verfügung und die Bodentiefe überwiegt oft derer Beete, die man im Haus oder auf den Balkon findet. Sollte man keinen Garten haben, oder wünscht sich ein schnell zu erreichendes oder Umfeld verschönerndes Beet, ist jedoch auch im Innenbereich oder auf den Balkon einiges zu beachten.
Im Garten
Baut man im Garten sein Hochbeet auf, sollte man direkt am Anfang etwas beachten: Den Schutz vor "Schädlingen". Auch wenn ein Hochbeet wesentlich leichter zu schützen ist als ein Flachbeet, heißt dies nicht, es wäre nichts zu tun. Wühlmäuse und ähnliche Verwandte bevorzugen das warme Beet nämlich als Nistplatz. Deshalb sollte unbedingt an ein feinmaschiges Wühlmausgitter gedacht werden, das zwischen Gartenboden und Hochbeet aufgesetzt wird. Zusätzlich könnte sich ein Schneckenschutz als hilfreich erweisen.
Wühlmäuse bevorzugen Hochbeete nicht nur als Nistplatz, sondern verspeisen Wurzelgemüse, Kartoffeln und andere Nutzpflanzen unterirdisch nahezu komplett. Um dem entgegenzuwirken, sollte das Wühlmausgitter eine Maschenweite von ca. 13mm nicht überschreiten. |
Auf den Balkon
Wenn Du für den Balkon ein Hochbeet bestellen möchtest, solltest Du dir erstmal im Klaren sein, was so ein Hochbeet wiegen kann, bzw. ob dein Balkon eine solche Dauerbelastung standhalten kann. Kleine Standhochbeete die man auf dem Markt kaufen kann sind in der Regel aber keine ernst zunehmende Belastung. Bei den Beeten, bei den die Erde bis zum Boden reicht, sieht es aber schon anders aus, hier entstehen schnell hohe Lasten!
Außerdem solltest Du darauf achten, dass eine Drainage vorhanden ist, damit das überflüssige Wasser abfließen kann. Andere Einschränkungen entstehen bei der Bepflanzung. Zum Beispiel bei Standhochbeeten ist die Bodentiefe nicht so hoch, oder gar das Hochbeet gehört zu eines der kleineren Sorte. Hier muss beachtet werden, dass manche Gartenpflanzen jedoch beachtliche Größen erreichen können und somit nicht dafür geeignet sind.
Informationen zur Belastungsmöglichkeit des Balkons erhält man in den meisten Fällen einfach beim Vermieter oder Architekten. |
Im Innenbereich
Hier entsteht das Problem, dass schnell viel Dreck entstehen kann. Deshalb macht es Sinn, wenn möglich (Achtung, Gewicht!), das Hochbeet erst einmal draußen zu befüllen und anschließend rein zu tragen. Da solch ein Beet viel Licht braucht, sollte es den sonnigsten Platz bekommen, den das Haus zu bieten hat. Ansonsten sind ähnliche Einschränkungen wie beim Balkon zu beachten. Aufgrund der Schwierigkeiten die sich stellen, werden für den Innenbereich gerne kleine, leichte Kräuterbeete verwendet.
Oftmals kann man sich die Belichtung nicht aussuchen. Beachte dies bei deiner Pflanzenauswahl. |
Der richtige Standort
Ob nun ein Hochbeet kaufen oder bauen, der Standort sollte bedacht sein. Nichts ist ermüdender, als nach dem Aufbau festzustellen, dass das Hochbeet ziemlich ungünstig steht und doch lieber umgesetzt werden sollte.
Optimal erweist sich eine Nord-Süd Ausrichtung, da dort die Lichtverhältnisse am besten sind. Vor allem wenn Du dein Hochbeet in den Garten setzt oder gar selbst eins baust, achte darauf, dass eine Wasserversorgung in der Nähe ist. Dies kann in einem heißen Sommer viel Gießkannentragearbeit oder Schlauchverlängerungen ersparen.
Im Klaren sein: Was will ich anpflanzen?
Viele machen beim Hochbeet-Kauf den Fehler, nur eine grobe Vorstellung davon gehabt zu haben, was sie wann anpflanzen wollen. Gepflanzt werden kann fast das ganze Jahr. Im Frühling als Frühbeet und ab Mitte Mai beginnt der Höhepunkt Bepflanzung. Jedoch ist zum Beispiel bei Frühbeeten darauf zu achten, für genügend Frostschutz zu sorgen.
Im Grunde kann man 3 Bepflanzungsarten unterscheiden: Gemüse, Kräuter und Zierpflanzen. Wo bei Zierpflanzen und Kräutern relativ wenig zu beachten ist, umso schneller macht man beim Gemüse Fehler. Vor allem ist auf den Nährstoffgehalt des Bodens zu achten. Bepflanzt man das Beet schon im dritten Jahr, so sollte man beispielsweise zu anderen Gemüsesorten greifen als im ersten.
Mehr über wann was angepflanzt werden kann, findest Du hier. In unserer Mischkulturtabelle und dem Kräuterlexikon gibt es dazu alles, was man über die Verträglichkeit verschiedener Pflanzen wissen muss.
Wie man sein Beet richtig befüllt
Hat man sich ein Hochbeet zugelegt, entscheidet man häufig zwischen Nutz-, Zierpflanzen und Kräutern. Mit normaler Blumenerde ist es im Normalfall auch nur bei Blumen bzw. Zierpflanzen getan. Nährstoffreiche Erde für Beete besteht aus Gemischen aus Kompost, normaler Erde und luftigen Boden aus Geäst.
Wenn man ländlich lebt, sind die verschiedenen Zutaten meist leicht zu besorgen. Hier wird auch gerne Pferdemist als Dünger in die Mischung hinzugegeben. Allerdings gibt es auch viele Alternativen wie Hackschnitzel statt Geäst oder pelletierten Dünger, den man einfach in eine Blumenerde mit einmischt. Mehr darüber findest Du hier.
Hat man für guten Boden gesorgt, beträgt die Lebensdauer eines Beetes ca. 5-7 Jahre. Im Anschluss sollte der Boden ausgetauscht werden. |
Hochbeet kaufen ist einfach - Und die Bepflanzung?
Wie schon erwähnt, ist besonders bei Gemüsebeeten darauf zu achten, in welchen Zustand sich der Boden befindet. Dies hängt zum größten Teil mit den Stickstoffbedarf der Pflanze zusammen. Deshalb unterschieden wir 3 Arten: Starkzehrer, Mittelzehrer und Schwachzehrer. Man kann sich das vereinfacht so vorstellen, dass die Starkzehrer die meisten Nährstoffe brauchen und die Schwachzehrer die wenigsten.
Deshalb macht es Sinn, das Beet im ersten Jahr mit Starkzehrern zu bepflanzen, im 2. und 3. mit Mittelzehrern und in den beiden letzten mit Schwachzehrern. Eine gute Tabelle zur Orientierung findest Du unter Pflanzen & Befüllen.
Viele Gärtner sind sich in manchen Punkten uneinig, wo welche Pflanze einzuordnen ist. Somit setzen sich solche Pflanztabellen aus Erfahrungswerten vieler Gärtner zusammen - können sich aber manchmal leicht unterschieden. |
Nach Hochbeet kaufen kommt Pflanzen kaufen.. richtig? Alles eine Frage der Zeit. Hauptbepflanzungszeit ist Mitte bis Ende Mai. Jedoch auch wenn man diese Zeit verpasst hat, gibt es viele Möglichkeiten mit Variationen an Pflanzen, die aus diesen Jahreszyklus herausbrechen. Gemüse sortiert nach Aussaatmonat, Erntemonat und Saatinfos findest Du hier.
Jedoch sollten Samen nicht vorgekauft werden. Es gibt Sorten, bei denen die Samen nur ein Jahr lang haltbar sind - später also nicht mehr keimen. |
Falls Du lieber Zierpflanzen oder Kräuter anbauen willst, gibt es weniger zu beachten. Im Allgemeinen kann man Kräuter zu den Schwachzehrern zählen und immer pflanzen. Will man ganz sicher gehen, sollte man z.B. bei Blumen nicht jedes Jahr zu den selben greifen, da es auch hier Unterschiede mit den Nährstoffversorgungen gibt und bei Wechsel somit auf verschiedene Ressourcen zurückgegriffen werden kann.
Fazit
Beim Hochbeet kaufen sollte man vorbereitet sein und schon vorab wissen, was man in diesem anpflanzen will. Wenn Du mehr über Hochbeete erfahren willst, schaue dich weiter auf unserer Website um. Neue interessante Themen dazu sprechen wir gerne an. Somit hoffen wir Dir mit den Beiträgen geholfen haben zu können und wünschen Dir weiterhin viel Spaß!